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Duzen oder Siezen – das ist hier die Frage

Es ist eine von vielen Fragen, die ich meine Kund*innen frage: Duzt oder siezt Du Deine Kunden? Oftmals ist die Antwort: Achselzucken. So ganz klar ist das nicht immer allen. Und manchmal ändert sich das auch im Laufe der Zeit. Hier ein paar Kriterien, die Dir die Entscheidung ob „Du“ oder „Sie“, vereinfachen. 

Priorisierung erleichtert die Wahl des "Du" oder "Sie"

Ich habe in der Medien- und der Umweltbranche gearbeitet. Dort ist das „Du“ normal. Selbst wenn am Anfang gesiezt wird, renkt es sich recht schnell ein. Es macht auch gleichzeitig Dienstwege kürzer, denn es signalisiert ein „Wir sind alle eine Familie, in der man sich gegenseitig hilft und Dinge ermöglicht.“ Anders sieht das in Verwaltungen, größeren Unternehmen und Branchen aus. 

Was jedoch immer noch gilt sind folgende Regeln: 

1) Das „Du“ wird im optimalen Fall von Ranghöheren, Damen und Älteren angeboten.
2) Wenn Du jemanden partout nicht duzen magst, dann tue es auch nicht, no matter what.
3) Denke daran, dass es vom „Sie“ zum „Du“ einfacher geht, als vom „Du“ zurück zum „Sie“.

Was über allem jedoch gilt: Hör auf Dein Bauchgefühl und Deinen gesunden Menschenverstand. 

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Was ist das "Internet-Du"?

Als XING vor nicht allzu langer Zeit auf das „Du“ umstellte, da ging ein Raunen durch die Menge. XING ebenso wie LinkedIn sind die eher formelleren Unternehmensplattformen, bei denen eher das „Sie“ im Vordergrund stand. Dies hat sich geändert bzw. verschoben. 

Im Netz ist das „DU“ das „neue SIE“. Das bedeutet nicht, dass die oben genannten Regeln außer Kraft gesetzt sind. Lies und hör genau hin und schau, was Dein Bauchgefühl Dir sagt. 

Wie schreibst Du denn z. B. Deine Beiträge bei LinkedIn oder auch Instagram? Du? Sie? Oder beides gemischt? Tatsächlich solltest Du Letzteres vermeiden, denn es sorgt für Irritation, wenn zum Beispiel ein User oder Follower Dir in beiden Kanälen folgt. 

In meinen Sozialen Medien duze ich durchweg. Ich habe damit 100% gute Erfahrungen gemacht und oftmals ist auch mein Gegenüber direkt mit „Du“ dabei. Es ist sicher eine Frage des eigenen Typs, Deiner Kunden, aber auch des Social Media-Kanals. Ich bin z.B. die Social Media-Managerin eines Handwerksbetriebs, die ihre Kunden durchweg siezen – auch bei Instagram. Das ist sehr komisch, wenn ich Posts kreiere oder kommentiere. Für mich passt es nicht, für meine Handwerker aber wohl. Und in dem Fall entscheiden sie natürlich, wie sie es haben wollen und ich bin die Dienstleisterin. Klaro.

Schreib mir wie Du es bisher machst. Wie sind Deine Erfahrungen dazu?

Musst du jemanden kennen um sie oder ihn zu duzen?

Ich duze und ich fahre damit sehr gut. Ich bin der Typ fürs Duzen, denn ich mag es gerne lässig. Das heißt nicht, dass ich Wischi-Waschi arbeite oder ein Hippi bin. Bin ich nicht. Meist ist es sogar auch herausfordernder zu duzen und trotzdem professionell zu bleiben. Das betrifft vor allem Kooperationen und Sparringspartner. Ich kenne die wenigsten Kooperationspartner, mit denen ich arbeite, persönlich. Es sind digitale Kollegen. Ganz automatisch gilt da die Netiquette => Net von Netz und Etiquette von Etikette, also die digitalen Benimmregeln. Ein achtsamer und respektvoller Umgang mit Worten ist Grundvoraussetzung für jegliche digitale Kommunikation. 

Stell Dir vor, ihr macht regelmäßige Feedback-Runden und Du musst zur Arbeit einer Person, die Du duzt, Kritik üben. Was da hilft, ist sachlich bleiben und es eben nicht persönlich werden lassen – trotz des „Du“. Fehler macht (wirklich) jede(r)! Konstruktive Kritik ist immer auch ein Schritt zur Weiterentwicklung und Erfahrungen sammeln. Feedback in „Du-Form“ heißt ja nicht, dass Du die Person nicht magst oder etwas an ihrer Persönlichkeit kritisierst. Wichtig ist, dass Du bewusst Deine Worte wählst und trotz des „Du“ professionell bleibst.

Wenn Du Hilfe dazu brauchst, dann melde Dich einfach und buche eines meiner Angebote. 

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Einen Kaffee?

    Servus Sirit,

    genau das frage ich mich dauernd, wenn ich mich zwischen diesen Welten bewege 😉

    Generell finde ich es ja super: ein einfaches DU überall genutzt, erleichtert die Ansprache und verbindet gleich ein wenig mehr. Im Internet finde ich das super.

    Auf „meinen“ Internetseiten nutze ich zur Ansprache aber das SIE. Ich finde es höflicher- zumal ich nicht weiß, ob meine Seite ein 17 jähriger oder eine 80 jährige besucht 😉

    Allerdings bin ich im „normalen Leben“ dann doch lieber per SIE unterwegs. Wenn man sich sich dann irgendwann näher kommt – ist es m. E. eine Ehre wem das DU angeboten wird. Wie geschrieben auf mich bezogen 😉

    VLG
    Frank

  2. Textwelle - Redaktion

    Hallo Frank! Kann ich alles gut nachvollziehen. Mir ist es mittlerweile egal ob der- oder diejenige 17 oder 88 Jahre alt ist. Ich habe für mich das Internet-Du auch in die reale Welt übertragen und mache damit extrem positive Erfahrungen.
    Trotzdem ist der respektvolle Umgang und die Achtsamkeit das A und O. Und das bleibt auch so. Danke Dir! VLG zurück. Sirit

  3. Anna Lange

    Hallo Sirit, das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon öfter gestellt habe. Bei mir ist es mittlerweile glasklar: ich duze auf meinen Kanälen. Ich möchte mit Kundinnen zusammenarbeiten, die auch locker sind und auf der gleichen Wellenlänge sind. Trotzdem bekomme ich oft Anfragen per „Sie“, die Ansprache ändert sich dann gleich im persönlichen Gespräch. Bei LinkedIn hatte ich es auch mal mit einem „gesiezten“ Post versucht, mich total unwohl gefühlt und die nächsten auf Du umgestellt.

  4. Textwelle - Redaktion

    Ja, genauso kenne ich das auch und handhabe das auch so. Ich habe ein paar Jahre in USA gelebt, von daher passt mir das duzen auch besser. LG und danke Dir! Sirit

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