Social Media Müdigkeit, Burnout oder auch Fatigue sind Schlagworte der Zeit. Nicht jede(r) hat Spaß daran, sich in der Weltöffentlichkeit zu zeigen – vor allem nicht täglich. Nicht jede(r) fühlt sich bereit, den Sprung in die digitale Selbstdarstellung zu wagen. Hinzu kommt das, was an Input, Angeboten und auf einen 24/7 einprasselt. Zumal die meisten Menschen lediglich über ihre Erfolge, neusten Produkte, Kooperationen und genialen Vorträge oder Workshops berichten. Die Realität bzw. der Blick hinter die Kulissen, wo Fehler passieren, das Unperfekte zutage tritt und ein Angebot eben nicht durch die Decke kracht, wird selten gezeigt.
Wer da nicht rechtzeitig Grenzen setzt, denkt er müsse „auf Teufel komm raus“ mithalten oder nicht extrem effizient zur Sache geht, der läuft Gefahr, Social Media Müdigkeit oder Burnout zu bekommen.
Was Du konkret tun kannst, damit es nicht so weit kommt und wie Du da wieder raus kommst, darum geht es in diesem Beitrag.
Social Media Survival Strategie
Die Sätze, die ich in meinen Social Media Beratungen mit am meisten höre ist: „Egal, was ich tue – es funktioniert nicht. Die Anzahl Follower ist immer noch die Gleiche. Die Zugriffe auf meine Webseite sind gleich null. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.“
Daran gibt es direkt einiges abzulesen:
- Jemand scheint sich zu verausgaben mit Postings und Zeit, die er/sie in den Sozialen Medien etc. verbringt.
- Der Augenmerk liegt auf der Anzahl Follower als Kennzahl dafür, ob etwas funktioniert oder nicht.
- „Egal was ich tue“ hört sich nach Kuddelmuddel an statt Fokus und Strategie.
Das erste Wichtigste ist: Du musst nicht auf allen Hochzeiten tanzen, sondern nur auf 2 oder 3, dort aber dann richtig!
Das Zweite ist: Die Anzahl Follower ist nicht ausschlaggebend.
Das Dritte ist: das wilde und tägliche Posten von Inhalten ist nicht alleine zielführend. Es macht nur einen Bruchteil aus, wie Du Deine Sozialen Medien bedienen bzw. steuern kannst. Interaktion is the key!
Das aller Wichtigste ist jedoch: Tue das, woran Du Spaß hast und nicht das, was Dich bereits nach kurzer Zeit frustriert oder langweilt. Fokus mehr auf Dich selbst als auf alles, was in der digitalen Welt passiert!
Bitte: Mach Dein eigenes Social Media Ding!
Wer sich mit anderen vergleicht, der ist auf dem Holzweg. Natürlich kannst Du Dir Inspiration holen oder schauen, wie andere einen Newsletter bestücken, wie deren Sales Funnel funktioniert oder welchen Content sie produzieren. Viel wichtiger ist jedoch: Welche Maßnahmen, welche Kanäle und welche Inhalte passen perfekt zu Deinen Produkten und Angeboten?
Danach richtet sich dann nämlich auch, auf welchen Hochzeiten Du tanzt. Und zwar einer überschaubaren Anzahl von Hochzeiten (!).
- Was bringt Dir Instagram, wenn Deine Zielgruppe dort nicht ist?
- Was bringen Themen, die null zu Dir oder Deinem Business passen?
- Wie willst Du als Solopreneurin/Solopreneur täglich Leistung bringen, die bei anderen vielleicht eine Marketing-Abteilung wuppt?
Erst dazu lernen, dann machen: Expertin/Experte statt Wischiwaschi
Weißt Du, was ich mache, wenn ich merke, dass jemand sich dazu „zwingt“ etwas zu posten oder ein Video von sich zu zeigen? Oder wenn jemand nur darauf erpicht ist, möglichst viele Follower zu haben – die wohlmöglich noch nicht mal seiner/ihrer Zielgruppe entsprechen.
Ich bleibe fern. Ich persönlich finde das sogar doof. Warum? Weil ich gegen Künstliches und Verkrampftes bin. Das ist nicht authentisch, nicht überzeugend und nicht das, was die meisten Menschen suchen und brauchen. Nämlich: Menschliches!
Mich (und viele andere auch) springt es viel mehr an, wenn ich etwas erlebe oder sehe, was den wahren Menschen dahinter zeigt. Ich möchte es nicht aalglatt und perfekt haben. Ich möchte Storytelling und Individuelles haben. Egal, ob auf einer Webseite oder bei LinkedIn, Twitter und Co.
Und dann zählt es eben, was Du kannst, welche Stärken Du hast und worin Du Experte/Expertin bist. Wer erst einmal lernt, wie Instagram funktioniert – zum Beispiel mit welcher Art von Posts Du Reichweite aufbauen kannst und wie Du Hashtags konkret einsetzen kannst – der wird auch gesehen werden. Und zwar nicht nur zufällig, sondern eben gezielt und mit Strategie dahinter. Klingt logisch? Ist logisch. Mehr Tipps zu Instagram erhältst Du HIER („Instagram ist mehr als nur Posten“) und HIER („Instagram – neuer Sticker, neues Glück“).
Nutze digitale Medien um Achtsamkeit zu lernen.
Es hört sich für Dich vielleicht paradox an, aber was ich vor allem in den digitalen Medien gelernt habe ist mit meiner Zeit, meiner Energie und meinen Zielen zu „haushalten“. Jede(r) von uns bestimmt, was wir von uns preisgeben und wie viel Zeit wir für bestimmte Dinge aufwenden. Hierzu ein paar Tipps bzw. Anregungen aus meiner Erfahrung der letzten Jahre:
- Ich konzentriere mich auf genau DREI Kanäle: Google my Business, LinkedIn und Instagram. Hinzu kommt meine Webseite. Der Trick dazu: Content Recycling. Natürlich poste ich nicht immer wieder völlig neue Sachen. Ich recycle den Content, den ich z.B. auf meine Webseite bringe.
- Fokus auf das, was am Ende der Woche, des Monats oder eines Tages erledigt und umgesetzt sein soll. Dafür gebe ich mir selbst immer wieder drei Top-Prioritäten. Wenn ich eine davon erledige, bin ich happy.
- Was macht Dir am meisten Spaß und wie integrierst Du das in Deinen Business-Alltag? Bei mir sind das zum Beispiel Interviews oder das Erstellen von Canva Vorlagen/Grafiken. I like that! Was ist das bei Dir? Halte Dich daran auf, was Du gerne machst und weniger daran, was Dich eine enorme Überwindung (und damit Kraft) kostet.
- Es ist gut, wenn Du schaust, was andere in Deinem Bereich so posten, sichtbar machen und wie sie dies machen. Viel wichtiger ist jedoch, wie Du das machen willst und welche Fähigkeiten Du dazu brauchst bzw. schon im Kasten hast. Fokus auf Dich selber!
Am Ende zählt, dass Du die Freude daran behältst, was Du in die Welt gibst. Und das Du achtsam mit Energie saugenden Dingen und Menschen bist. Ja, digitale Medien ist eben auch Psychologie und Learning.
Test
Liebe Sirit,
Wer wie ich täglich für verschiedene Kunden Social Media betreibt, kann ein Lied von singen.
Und dafür habe ich sogar noch Werbebudget. Für einen privaten Blog ist es natürlich noch viel schwieriger viel Reichweite aufzubauen. Und ich glaube es ist besser, man hat seine Stammleser, als sehr viele likes.
Das Thema ist ein sehr breites und auch du bietest ja hier Coaching an. Das einzige was ich noch hinzufügen kann ist, dass man sein Ziel nicht aus den Augen verliert. Bei jedem Post überlegen, warum mache ich ihn und was möchte ich damit erreichen.
Und deine Idee des recycelns von Content ist ganz wichtig! Oftmals ist einfach ein Design nicht ansprechend und wird darum weniger geklickt. Tolle Tipps gerne gelesen.
Oh, ich kenne das Gefühl. Täglich soll man auf INstagram posten, liken, kommentieren. Aber wann bitte? Und bringt es wirklich was? Ja, wenn ich mal wirklich viel Zeit aufbringe und neue Accounts suche, denen folge und kommentiere, dann folgen viele zurück. Aber was bringt es mir für meinen Blog? Vermutlich nicht so viel. Und das ist halt mein Problem. Das demotiviert mich. Vielleicht sollte ich auch mal Linkedin ausprobieren, ob das was bringt für meine Blogs? Pinterest war ja mal ganz groß, aber das ist irgendwie auch total abgeschmiert. MIttlerweile nutze ich das auch fast gar nicht mehr. Wie viele andere auch nicht mehr. Contenrecycling versuche ich auch öfter, ich aktualisiere Beiträge und veröffentliche sie dann mit neuem Datum erneut.
Ja, LinkedIn finde ich nach wie vor the place to be. Instagram auch, sofern die Zielgruppe da ist. LG! Sirit
Danke Dir Marion! Ja, wir müssen alle mit unseren Ressourcen haushalten, vor allem der Zeit. Sonst hängen wir den ganzen Tag am Äther und verdienen am Ende doch Nichts. LG, Sirit
Hi Sirit, vielen Dank für deinen Beitrag, der mich daran erinnert, bewusster auf meine Social Media-Akivitäten zu schauen. Ich kenne das nur zu gut, wie schnell bin ich im Datteln unterwegs. Zumindest habe ich erkannt, dass ich mich damit ablenken möchte. Das kommt aus dem Unterbewusstsein. 🙂 Ich war auch der (Gefallen wollen-) Falle unterlegen, in dem ich neuen Followern folgte, „nur“ weil sie meinem Blog neu folgten. Einfach um Danke zu sagen, gibt es auch andere Wege. Deinen Impuls zum Recyceln nehme ich mit. Das erspart mir eine Zeitfalle. Herzlichen Dank! Ein toller Beitrag, der mir als quasi Neu-Blogger direkt am Anfang hilft, mich hier gut und vor allem bewusst aufzustellen.
Früher dachte ich auch immer, ohje du musst noch was auf Instagram posten oder mal wieder was Privateres auf Facebook einstellen! Aber den Drang habe ich nicht mehr und will ihn auch nicht wieder bekommen! Ich mach das nun nach Lust und Laune und vor allem nach Zeit! Es soll ja weiterhin Freude machen und nicht in Stress ausarten 😉
Liebe Grüße
Jana
Das ist perfekt! Viele stressen sich ohne Ende und mehr Aufträge bringt es dann auch nicht. LG, Sirit
Ach, super, Synke! Das freut mich! LG, Sirit