Fehler sind relativ. Fehler sind nicht unbedingt immer totale Fehltritte, werden aber so von einem selbst bzw. der Außenwelt wahrgenommen. Nein, nicht nur wahr genommen, sondern auch direkt aufgezeigt, bewertet und als Mangel dargestellt. Fehler sind direkt negativ behaftet und schon als Kind fand ich das komisch. In diesem Beitrag geht es darum was es mit Fehlern auf sich hat und wie Du mit Fehlern umgehen kannst. Es ist nämlich Deine Wahl!
Fehler und ihre Chancen
Ich werde es nie vergessen: Ich sollte einen Vortrag halten, hatte mich prima vorbereitet und dann stand ich am Rednerpult und merkte: ich habe die falsche Präsentation eingepackt. Ich starrte auf die erste Seite und dachte ich versinke im Boden. Aber anstatt zu versinken sagte ich: „Ich habe die falsche Präsentation eingepackt und hoffe, dass Sie mir auch folgen können, wenn ich das Ganze ohne Präsentation mache“. Lacher und Klatschen war das Ergebnis. Meine Schlagfertigkeit und der Gedanke: „Ich gehe auf Konfrontation, rissen mich heraus aus dem Dilemma.“
Uns ist es peinlich Fehler zu machen. Es wird gleichgesetzt mit Scheitern, Unperfektem und Unzulänglichkeit. Wenn wir etwas falsch machen, dann wird es gerne direkt bewertet oder aufgezeigt. Es ist wie ein zur Schau stellen. Was daraus oft resultiert ist, dass wir uns immer weniger trauen Fehler zu machen. Das geht bis hin zur Handlungsunfähigkeit, Depressionen oder dem Gefühl minderwertig zu sein.
Wie schnell werden unsere Handlungen bewertet und wie schnell werden wir in eine Schublade gesteckt. Wie oft ist Dir das schon passiert, dass Dir ein Stempel aufgedrückt wird und Du Dich damit gar nicht identifizieren konntest? Im Grunde ist das aber etwas, was in die Kategorie „bemerkenswert“ kommt, nicht mehr! Nur Du kennst Dich doch am besten und nur Du entscheidest, was eine Beurteilung von Jemandem mit Dir macht.
Fehler sind bemerkenswert
Die meisten wissen es schon! Das Wort „bemerkenswert“ ist eines meiner Lieblingsworte. Bemerkenswert relativiert so vieles. Es bringt Situationen in einen neutralen Modus. Einen Aha-Modus. Stell Dir vor, Du hättest – natürlich nicht extra – eine E-Mail falsch versendet oder trägst das falsche Outfit. Ja, was willst Du denn dann noch machen? Wie rettest Du die Situation?
Zum einen passieren ja Fehltritte natürlich nicht ohne Grund. Manche Fehler bahnen sich schon an.
Ich gebe Dir ein Beispiel:
Ich hatte eine Text-Auftrag. Der sollte bis Ende des Monats fertig werden. Ich hatte jedoch die Rahmenbedingungen nicht genau genug abgeklärt im Vorfeld. Statt einen 400 Wort-Text sollte es ein 700+ Wort- Beitrag sein. Die Recherche zum Thema war ebenso nicht ohne. Das Ende vom Lied? Es war mehr Arbeit und mehr Vorbereitung als gedacht. Ich konnte die Deadline nicht einhalten und brauchte ein paar Tage länger. Normalerweise ein absolutes No-Go, egal in welcher Branche. Was habe ich also gemacht?
Ich habe …
- … nicht lange diskutiert und mich gegrämt sondern los gelegt.
- … mir natürlich Bescheid geben und mir zwei Beine ausgerissen.
- … noch mehr raus geholt als vereinbart war inhaltlich.
- … daraus gelernt immer im Vorhinein möglichst en Detail die Bedingungen abzuklären.
Learning by Doing.
Klar. Und wisst ihr was dann passiert ist? Der Text ist so gut geworden, dass der Auftraggeber mir eine weitere Zusammenarbeit anbot. Am Ende habe ich drei weitere Texte für ihn geschrieben und alle waren happy. Geht also doch!
Interpretieren und Sorgen machen ist meist überflüssig
Noch bevor etwas eintritt, noch bevor ein Fehler bei Anderen auffällt sind wir schon mitten drin: wir interpretieren, machen uns Sorgen, malen uns aus, was der Fehler nach sich zieht. Es sind unsere Erfahrungen und unsere Unsicherheiten, die sich gerne einmischen. Aber ehe es eine große dunkle Wolke von Interpretationen wird und ehe Du Dich mies fühlst, mach doch Folgendes:
- Siehe Fehler so wie sie sind: nicht schlimm, sondern lehrreich.
- Nimm nicht vorweg was eintritt. Schau auf das was tatsächlich ist und nicht auf das was sein könnte.
- Sieh ein, wenn Du was falsch machst und spricht es aus. Kommuniziere darüber.
- Biete zu jedem Fehltritt eine Lösung ein. Das zeigt, dass Du professionell bist.
- Wenn alles doof läuft, dann kannst Du Dir immer noch überlegen, was Du als „Wiedergutmachung“ anbieten kannst.
Du hast in der Hand, was Du aus Deinen Fehlern machst! Sonst niemand. Habe die Größe, das Selbstbewusstsein und die Professionalität zu Deinen Fehlern zu stehen. Fehler sind Chancen und Fehler sind wichtig. Geh mit Dir selber vor allem dann etwas weicher um und nicht zu streng. Meistens sind die Dinge, die wir falsch machen, nicht so relevant. Die Welt geht davon nicht unter! Denk mal drüber nach und schreib mir, was Dir schon mal passiert ist und was Du daraus gelernt hast.
Fazi
Eines steht fest: Fehler sind kein Makel. Sie sind super, denn Du kannst aus ihnen lernen. Tolles Konzept, finde ich.
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Sehr schöner Text Sirit und so wahr! Ich habe schon so einige Fehler gemacht. Wichtig ist doch nur, dass man aus ihnen lernt. Einen Fehler akzeptiere ich einmal… vielleicht zweimal…. aber nicht dreimal. Liebe Grüße Nicole
Danke Dir, Nicole! Wie nett von Dir! Hab einen schönen Tag! VG, Sirit
Toller Beitrag mit sehr viel Wahrheitsgehalt. Kein Mensch macht gerne Fehler, aber sie passieren eben und gehören dazu. Umso wichtiger, dass man einen guten Umgang damit lernt – schon allein für das eigene psychische Wohlergehen.
Danke, Miriam! Jeder macht Fehler, aber nicht jeder lernt daraus. Liebe Grüße! Sirit